Tal der Könige - Ägypten
Eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit, die im Rahmen keiner Nilkreuzfahrt fehlen sollte, ist das Tal der Könige. Es bindet sich in direkter Nähe zur bekannten Stadt Luxor. Beim Tal der Könige handelt es sich um ein Areal, in dem mittlerweile mehr als 60 Gräber von Pharaonen und Herrschern Ägyptens entdeckt wurden. Der letzte Herrscher, der sich im Jahre 1085 v. Chr. Hier begraben ließ, war Ramses XI. Mehr als 500 Jahre zuvor wurde die Tradition der Bestattung wichtiger Persönlichkeiten bereits von Thutmosis I. eingeführt. Der Hintergrund: Aufgrund der reichlichen und besonders wertvollen Grabbeigaben befürchtete man Plünderungen der Herrschergräber, daher wurden diese an einen kollektiven Ort verlegt, den man besser überwachen zu können glaubte.
Zu diesem Zweck errichtete man am Eingang des Tals der Könige zwei Nekropolen – überlebensgroße Statuen als Nachbildung wichtiger Pharaonen. Diese mächtigen Figuren sollten Grabräuber von ihrem Vorhaben abbringen, was allerdings nicht in allen Fällen gelang. Bis auf die Grabstätte von Tut-Anch-Amon wurden alle Gräber früher oder später geplündert, so dass das Grab des wohl bekanntesten Pharao heute die mit Abstand interessanteste Sehenswürdigkeit im Tal der Könige darstellt.
Heute werden in festgelegten zeitlichen Abständen immer nur wenige Gräber zur Besichtigung freigegeben, der Rest befindet sich in einem ständigen Erhaltungs- und Restaurierungsprozess. Das Gute daran: Als Tourist kann man das Tal der Könige durchaus mehrmals besuchen und in diesem Zuge immer wieder neue Grabstätten besichtigen. Momentan berechtigt der Eintritt in das Tal der Könige zum Besuch von insgesamt drei Gräbern, um die prächtige Grabkammer von Tut-Anch-Amon zu besichtigen, muss allerdings ein zusätzliches Ticket erworben werden. Bei den meisten Nilkreuzfahrten sind diese Tickets jedoch bereits im Reisepreis enthalten.
Als Besucher sollte man sich allerdings beeilen, wenn man die Gräber im Tal der Könige noch im jeweiligen Original besichtigen möchten. Durch das extrem hohe Touristenaufkommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten haben die Grabstätten infolge von Vandalismus und Unachtsamkeiten der Besucher Schaden genommen. Die Verwaltungsinstanz des Tals der Könige erwägt nun, einzelne Grabstätten ganz zu schließen und von diesen originalgetreue Kopien zu erstellen, die dann an Stelle der Originale besichtigt werden können. Ob und wann dieser Plan in die Realität umgesetzt wird, steht allerdings noch nicht fest.