Kom Ombo - Ägypten

Ebenfalls von Assuan leicht zu erreichen (in einer Entfernung von etwa 40 km) sind die Tempelanlagen von Kom Ombo. Sie befinden sich in direkter Nähe zum gleichnamigen Ort auf einer kleinen Anhöhe. Viele Ausflugspakete im Rahmen einer Nilkreuzfahrt enthalten auch einen Besuch dieser Tempelanlage, der sich unbedingt lohnt.

Die Tempel von Kom Ombo sind - im Gegensatz zu anderen kulturhistorischen Stätten in Ägypten - etwas neueren Baudatums, sie wurden rund 250 Jahre v. Chr. errichtet. Daher verfolgen sie auch einen abweichenden Baustil, der insbesondere durch die damals herrschenden Ptolemäer geprägt wurde. Den Hauptteil der Tempelanlage bilden zwei identische Gebäude, die aber verschiedenen Göttern gewidmet sind. Eine dieser Götter ist der bereits durch die gleichnamige Tempelanlage weltbekannt gewordene Horus, der Gott der Falken, die andere durch diese Anlage verewigte Gottheit ist Sobek, der Krokodilgott. Dieser wurde vor allem wegen seiner Fruchtbarkeit verehrt, außerdem galt er als legitimer Schöpfer unserer Welt. Zu seiner Würdigung trug der Tempel früher den Namen Pa Sebek, bis er schließlich zusammen mit den anderen Gebäuden zur Tempelanlage von Kom Ombo vereinigt wurde.

Der Erhaltungszustand der Tempel von Kom Ombo ist heute beispiellos und wird höchstens noch vom Horus Tempel in Edfu übertroffen. Insbesondere die Reliefbilder an der Außenfassade der Tempel geben das damalige Verständnis des täglichen Lebens sowie der verehrten Gottheiten in beeindruckender Weise wieder.

Ein architektonische Besonderheit, welche ausschließlich bei diesen Tempeln zum Einsatz kam, sind die beiden parallel angelegten Zugangsportale, die den Weg ins Tempelinnere freigeben. Im Inneren entspricht die Architektur dagegen wieder dem gewohnten Standard jener Zeit, der Besucher kann sich beispielsweise an dem imposanten Säulensaal erfreuen und die sich daran anschließenden, zahlreichen Säle und Vorsäle erkunden.

Leider sind die Tempelanlagen von Kom Ombo heute sehr von Touristen überlaufen. Insbesondere in den Sommermonaten muss man teils recht lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um die Anlagen zu besichtigen.

Der kommerzielle Gedanke breitet sich darüber hinaus recht deutlich um die gesamte Tempelanlage aus, so findet man vor dem Eingang beispielsweise Souvenirstände sowie Schlangenbeschwörer, die ihre zweifelhaften Kunststücke gegen Geld an Touristen verkaufen.